Nephrologische Therapie bei EHEC Infektion mit schwerer
thrombotischer Mikroangiopathie
Indikation zur Plasmapherese (PP) bei renaler und ⁄ oder neurologischer Beteiligung
und schwerer Hämolyse (Thrombozyten < 100.000 mm-3 ; einzelne Zentren warten
bis Thrombozyten < 30.000 mm-3)
Plasmapherese mit Ersatz des Plasmavolumens (PV = (0,065 x Körpergewicht in kg)
x (1 - HcT)) alle 24h. Nach 5 PP kann die Therapie, je nach Verlauf, nur noch alle
48h erfolgen.
Stopp der Therapie bei LDH < 400 IU⁄L und Thrombozyten über 100.000⁄mm-3
Als Plasmaersatz sollte in erster Linie FFP verwandt werden. Ggf. kann im Verlauf
50% des Plasmaersatzes mit Humanalbumin erfolgen
Vor jeder Plasmapherese Gabe von 100mg Soludecortin sowie 1 Amp. Tavegil
(Clemastin) und 1 Amp. Ranitic (Ranitidin) zur Prophylaxe von anaphylaktoiden
Reaktionen
Standardmäßig keine weitere Steroidgabe
Antikoagulation mit Heparin oder Citrat
Täglich Kontrolle von Blutbild, LDH, Calzium, Kalium, Kreatinin alle zwei Tage
(besser Cystatin)
PP am Herz- und O
²
-Monitor, täglich Diuresebestimmung
Bei Bedarf Hämodialyse (ggf. mit UF) nach den PP
Erykonzentrate nur bei Hb < 6,0 g⁄dl (ggf. früher bei symptomatischer Anämie); Hb
nicht auf über 10,0 g⁄dl anheben
Bei schweren Verläufen kann eine PP auch bei Schwangeren und Kindern sinnvoll
sein
Hotline: 01802 - 335670